cf.Badezimmer
Mechanisch stiefelte Bella die alte Holztreppe runter. Mechanisch, so wie alles in letzter Zeit.
Natürlich achtete sie darauf kein Lärm zu machen, Charlie zu liebe. Eigentlich tat sie alles Charlie zu liebe. Essen, schlafen, Hausarbeit, Kochen Schule, Arbeiten, einfach alles nur um ihren Dad glücklich zu machen. Man, was für eine liebevolle und vor allem fürsorgliche Tochter er doch hatte, da kann man doch nicht anders, als sich glücklich schätzen, oder??
Welch Ironie, was für ein Trugbild!
Die junge Frau, die nur so vor sich hin existierte deckte den Frühstückstisch. Für sich eine Müslischale und für ihren Dad ein Teller. Sie wollte ihm gebratene Eier zum Frühstück servieren.
Sie bereitete den Kaffee zu und schaltete die Maschine an. Bella war wie ein Roboter. Eine Hülle ihrer Selbst, nicht mehr und nicht weniger.
Mittlerweile konnte sie eine weitere halbe Stunde rumkriegen, und Bella hörte wie Charlie sich ins Bad begab.
Das war das Zeichen, dass Bella dazu veranlasste, die Eier in die Pfanne zu kloppen, um ihn sein Frühstück fertig zu zubereiten.
Sie füllte ihre Müslischale mit Cornflakes und fügte noch Milch hinzu, sie wie immer. Die alltägliche Routine. Ein Fluch für Bella, ein Segen für Charlie, denn so wusste er wenigstens, das seine Tochter überhaupt noch unter den Menschen weilte.
Nun bequemte sich auch Chief Swan in die Küche und sah seine Tochter beim zubereiten für die wichtigeste Mahlzeit des Tages schweigend zu.
Er goss den Kaffee ein und setzte sich an den Tisch. Die Zeitung hatte er sich schon geholt, doch was genau er eigentlich machte nahm Bella gar nicht wirklich war. Sie aß pflichtbewusst ihre Cornflakes und trank ihren Kaffee.
Nach dieser Prozedur erhob sie sich und nahm ihre Tasche, sie wollte nun zur Schule fahren.
Mit einem “Ciao Dad!”, verabschiedete sie sich und schnappte sich ihre Autoschlüssel und verließ das Haus.
Ein frischer Wind wehte ihr entgegen. Heute regnete es nicht. Schade eigentlich, denn dann hätte Bella weinen können, ohne ihre Tränen rechtfertigen zu müssen. Aber eigentlich konnte sie gar nicht weinen, der Schmerz saß einfach zu tief und war nur mit einer Leere zu beschreiben, die noch unendlicher war als Meer.
Unvorstellbar! Und derjenige, der daran Schuld hatte, war bestimmt nun in Timbuktu ausgewandert, obwohl...Timbuktu lag in Westafrika, und da ER ein wenig mehr im Licht glitzerte als andere Menschen, oder eher als andere Lebenwesen, den Edward war ein Vampir. Unsterblich!...also war es doch ein wenig unwahrscheinlich, dass er nun in Timbuktu einen Basar besuchte oder auf einen Kamel durch die Wüste ritt...verstörende Vorstellung.
Bella schloss ihr Auto auf und stieg in den Transporter ein. Sie fuhr los und bemerkte nicht den nachdenklichen Charlie der am Fenster stand und sich um sein einziges Kind sorgte.
tbc.auf den Schulhof