Flughafen in Innsbruck

...

"Ist es nicht herrlich hier?", Alice sah sich verträumt um, während Jasper ihr auf den Fersen folgte. Seine Idee war es nicht gewesen, nach Tirol zu reisen um dort einen zweiwöchigen Urlaub zu machen.
Doch seiner Alice konnte er einfach keinen Wunsch abschlagen und so stand er am Innsbrucker Flughafen und schaute auf die Schnee bedeckte Landschaft. Die Sonne schien herrlich warm und hell.
"Vielleicht sollten wir hier weg, wir versperren etwas den Weg.", schmunzelte Jasper und schob seine einzige Liebe etwas zur Seite, so dass die anderen Urlauber wieder durch die Türen des Flughafens schreiten konnten.
Um die strahlende Sonne kümmerte sich keiner der Beiden. Sie trugen dicke Ski - Sachen und hatten sich mit Schal und Mütze ausstraffiert, so dass kaum noch etwas von ihrer Haut zu sehen war. Ungewöhnlich war es für diese Temperaturen nicht.
Auch wenn weder Jasper, noch Alice wirklich kalt war, so mussten sie dennoch die Fassade aufrecht erhalten...
"Ich freu mich schon richtig darauf die Pisten runter zu fahren!", Alice sah begeistert aus und ohne es verhindern zu können, musste auch er lächeln: "Wie du meinst."

Diese Kleine... sie braucht die Zerstreuung mehr als ich dachte...

Zwar war der Abschied aus Forks allen Cullens etwas schwer gefallen, aber niemanden hatte es so hart getroffen, wie Edward und vermutlich auch Alice.
Jasper wusste, wie sehr seine Freundin Bella ins Herz geschlossen hatte und er ahnte, wie elend sie sich fühlte, weil sie sich nicht mal hatte verabschieden dürfen.
Er selbst hatte mit alle dem keine Probleme gehabt, ihm lag nicht soviel an Forks und auch nicht an Bella, hatte er doch stets aufpassen müssen, dass er sie nicht verletzte...

"Jasper, schau nicht so finster.", tadelte sie ihn leicht: "Es wird herrlich werden!"
"Ich mache mir nur Sorgen, dass ist alles.", bei Alice konnte er sich so frei fühlen, wie bei sonst niemandem: "Die Jagd - Möglichkeiten hier sind nicht gerade die Besten.", seine Stimme war ein einziges Flüstern, aber er wusste ja, dass sie ihn trotzdem verstehen konnte: "Und Ski fahren macht hungrig."
"Ach was... Ich sehe nicht die geringsten Schwierigkeiten!", sie sah ihren Seelenverwandten einen Augenblick an: "Aber vielleicht sollten wir in die Berghütte, unsere Sachen abstellen und uns dann um die Ernährung kümmern."
Tief violette Schatten lagen unter Jaspers schwarzen Augen: "Sehe ich auch so."

Wieso muss immer ich derjenige sein, der vom Fliegen und Reisen so verdammt hungrig wird? Eine bodenlose Frechheit...

Zwar waren beide vor dem Flug noch auf der Jagd gewesen, aber Jasper hatte nicht richtig zugelangt. Wenn Alice dabei war, konnte er einfach nicht so gut jagen, wie mit seinen Brüdern, er sorgte sich zu sehr darum, welchen Eindruck es auf seine Seelenverwandte machen könnte...

Die beiden blassen Jugendlichen klaubten ihr Gepäck vom Boden auf und reihten sich dann in eine lange Schlange von Menschen ein, die alle in den Bus wollten, der hoch ins Tiroler Gebirge fahren würde.

Tbc. Berghütte/ Alice´ & Jaspers Zimmer

Flugzeuge waren nicht wirklich eins seiner großen Weltprobleme -nicht das er von denen eh schon genug hatte. Was taten sie auch bitte zum ihm. Menschen regten sich doch eigentlich nur über sie auf, weil sie (1) hier und da mal abstürzten – Problem gelöst: er würde einfach früh genug raus springen-, (2) nicht in ihnen schlafen konnten – Problem gelöst: er konnte eh nie schlafen -, (3) fürchterliches Essen hatten – Problem gelöst: Er war nun mal auf einer ganz speziellen Diät -, (4) die kleinsten und ekelhaftesten Toiletten hatten – Problem gelöst: Welcher Vampir muss denn bitte eine Toilette benutzen?- und (5) immer direkt neben einer Person sitzen mussten, die sie, ohne sie überhaupt zu kennen, schon von vornherein nicht ausstehen konnten – Problem gelöst: Er hatte nichts gegen Menschen, nicht ein wenig, sie sahen nur sehr lecker aus und schmeckten auch genau so.
Das Flugzeug war nicht besonders voll und trotzdem genehmigte Edward sich die 1. Klasse, aber wahrscheinlich nur, weil...weil, weil.
Als er sich in seinen Sitz niederließ, versuchte er ein wenig auszuschalten und für die nächsten 10 Stunden seine Laune auf das baldige wiedersehen mit seiner Lieblingsschwester einzustimmen. Er wollte nicht das große Wrack vor seinen beiden Geschwistern sein. Er konnte ihnen zeigen, dass er sein Leben im Griff hatte. Nur leider war sein Leben im geringsten in der richtigen Position. Noch nicht mal in der Nähe.
Er wollte Bella irgendwann mal nach Europa nehmen und mit ihr die verschiedenen Länder erkunden, welche er schon mittlerweile in- und auswendig kannte. Ihr hätte es gut getan, aus Forks raus zukommen und den Rest der Welt zu entdecken. STOP! HÖR AUF! LASS MICH IN RUHE Und da waren sie wieder: Seine Gedanken an Bella. Es war also wahr. Wo auch immer er hin ging, was auch immer er machte, sie würde immer in seinen Gedanken sein und diese wohl auch über eine ihm nicht bekannte Methode steuern. Das zum Thema in einer guten Kondition zu sein, wenn Alice und Jasper ihn wieder zum ersten mal sahen. Was für ein reizendes Leben er doch hatte...so reizend.

Zehn Stunden waren schnell vorbei, so wie Edward es schon kannte. Schnee lag überall über dem Flughafen, was es für den Pilot fast unmöglich machte zu landen, aber sie brachten es hinter sich. Edward war froh wieder europäischen Boden zu betreten auch wenn er dieses schwer war, wenn da nicht mehr die richtige Größe an Freude und Lebenslust in ihm steckte. Er hatte ja auch im wahrsten Sinne des Wortes versagt und sein Familie wusste es, nur sagen würden sie es ihm nie. Wenn er so darüber nachdachte war dies unfair und verständlich zur selben Zeit.
Nachdem er aus dem Flugzeug ausstieg bahnte er sich seinen Weg durch den Rest des Flughafen, um Jasper und Alice zu finden. Er hatten kein Gebäck, was ihm den Weg zu der Kofferentnahme sparte. Nachdem er dann die zwei Milchfarbenden Schiebetüren durchschritt, konnte er nicht nur die so unpassenden Kommentare über ihn in den Gedanken der ihn anstarrenden Personen hören – “Wow, was für ne Schnitte! Den würde ich hier und jetzt vernaschen!“, er sah auch schon seine kleine geliebte Schwester. Er wusste, dass dies die richtige Entscheidung für ihn war.
Und schon kam sie auf ihn zugerannt.